Uruguay

30.11.2024

Montevideo
Mit der schnellen Buquebus-Fähre fuhren wir mit bis zu 80 km/h in 2,5 Stunden über den Río de la Plata nach Montevideo. Dort wollten wir auf unser Reisemobil warten, das von Hamburg mit dem Schiff Grande Amburgo auf dem Weg nach Montevideo war.

In Montevideo hatten wir noch einiges zu erledigen. Auf der Suche nach einem für Südamerika geeigneten Gaskocher besuchten wir ein neues Shopping-Center in Punta Carretas. Wir spazierten über die Rambla, von der wir uns doch mehr erwartet hatten .. verglichen wir sie doch mit den Ramblas in Spanien. Diese Rambla ist eine breite Straße entlang des Meeres, und an einigen Stellen gibt es dann auch parkähnliche Anlagen.

Unseren Gaskocher fanden wir schließlich in einem Angler- und Campinggeschäft. Zweiflammig gab es sowieso nur ein Modell – sehr filigran, aber was soll's .. besser dieses als keines.

Ein verregneter Sonntag und Tannat
Sonntags regnete es in Strömen. Wir besichtigten die Altstadt und waren wieder mal überrascht. Sonntags, bei Regen, sah es ziemlich trostlos aus. Ein paar Obdachlose irrten herum – und wir, die ahnungslosen Touris. Dennoch fanden wir eine nette Bodega: CAT arte. Dort gönnten wir uns eine botella Tannat, eine Weinsorte, die vorwiegend in Südamerika angebaut wird. Auch an die spanische Aussprache in Argentinien und Uruguay mussten wir uns gewöhnen. Das Doppel-"l" wird im Spanischen normalerweise wie ein "j" ausgesprochen. In manchen Ländern klingt es wie ein "sch". Wir genossen also unsere botescha und hofften auf das baldige Ankommen von Baghira, wie wir unser Reisemobil getauft haben.

Behördengänge 
Am Montag gab es einiges zu tun:

  • Wir besuchten die Migrationsbehörde, um Gottfried als Tourist anzumelden. Diese Bescheinigung braucht man, um das Fahrzeug aus dem Zoll zu holen.
  • Weiter ging's zu KMA, der Grimaldi-Vertretung, um die restlichen Frachtkosten zu bezahlen.
  • Dann zu Eduardo Kessler, unserem Agenten, der uns beim Zoll im Hafen unterstützte.
  • Am Nachmittag zog es uns zum Hafen, wo die Grande Amburgo bereits angelegt hatte und am Löschen war – so nennt man das Entladen am Hafen.

Die Ankunft von Baghira
Mittwoch war es dann endlich soweit: Wir durften Baghira abholen! Nach fünf Stunden Bürokratie fuhren wir sie hochoffiziell aus dem Hafengelände. Nächster Stopp: UY Storage – ein Campingplatz und Storage, wo wir Baghira nach dem ersten Teil unserer Reise sicher abstellen wollen. Dieser Platz wird von Deutschen betrieben, die hier eine KFZ-Werkstatt führen und große Reisemobile ausbauen. Hier konnten wir sie in Ruhe reisefertig machen. Es galt, in diesem Offroad-Mobil für alles den passenden Platz zu finden. Sie ist zwar im Vergleich zu vielen anderen Reisemobilen, die hier unterwegs sind, sehr klein – dafür aber wendig, geländegängig … und auch hübsch. ;-)

Nach sechs Stunden Putzen und Einräumen waren wir endlich fertig. Wir fuhren für einen Strandspaziergang nach Piriápolis und ließen den Abend mit einem Krötenkonzert am Weiher des UY Storage ausklingen. Interessant dabei: Die Kröten klingen wie kleine Kätzchen. Wir lauschten also einem miauenden Krötenkonzert.

Summiteers Reiseinspiration
Der erste Eindruck von Montevideo war so krass im Vergleich zu Buenos Aires, dass wir am liebsten gleich weitergefahren wären. Montevideo wirkt viel südamerikanischer als BA und war somit wieder ganz anders, als wir von der Hauptstadt der "Südamerikanischen Schweiz" erwartet hatten. Dennoch findet man überall nette Plätze und Menschen. Wichtig ist es, trotz des ersten Eindrucks offen zu bleiben und nach den kleinen Highlights Ausschau zu halten.

Was uns die Welt lehrt
Jede Medaille hat zwei Seiten. Solltest du zuerst die nicht so schöne sehen, sei neugierig auf die andere Seite!