Rocas Coloradas

14.12.2024

Auch dieses Reiseziel überlegten wir mehrmals. Und da wir Lust hatten, endlich mal wieder zu wandern und nicht nur Stege im Zuge von Tierbeobachtungen entlangzulaufen, steuerten wir Caleta Córdova an. Von diesem kleinen Ort vor Comodoro Rivadavia fährt man auf der Ruta Provincial 1 in den Nationalpark Rocas Coloradas. Das Highlight hier ist die farbige Landschaft und vor allem der rote See – die Laguna Roja – und die roten Gesteinsformationen.

Abenteuer an der Laguna Roja

Bei der Laguna Roja war die Straße stark beschädigt, und wir verzichteten auf eine tricky Offroad-Passage. Nachdem ich mir die kurze Hose angezogen hatte, ging ich in schlauer Offroad-Manier die Spur nach, die großteils im Wasser lag. Es war zwar befahrbar, fiel aber seitlich tief ab. Somit wählten wir die Variante, zu Fuß noch ein Stück weiterzuwandern – dafür waren wir ja auch gekommen.

Ein Stellplatz mit Überraschungen

Am Rückweg suchten wir uns einen schönen Platz für die Nacht und fanden diesen auf einer kleinen Offroad-Straße, die zum Meer führte. Hier waren viele Fischer, die jedoch abends nach Hause fuhren. Somit waren wir ab 19 Uhr komplett alleine und genossen den Sonnenuntergang.

Wir waren bereits am Einschlafen, als Autos herunterfuhren. Es war 23:30, und einige Einheimische nutzten den Platz unter uns, um zu feiern. Es war Samstag – somit kann es überall, selbst am Stellplatz, passieren, dass lautstark gefeiert wird. Auch das gehört zu Südamerika. Leider war ihr Musikgeschmack nicht ganz der unsere. Bei einer Art argentinischem Schlager akzeptierten wir die Situation einfach und ließen uns in den Schlaf singen – auch wenn dieser nicht so erholsam war wie üblicherweise.

Der neue Tag beginnt spannend ;-)

Als es bereits hell wurde – hier um diese Jahreszeit gegen 5:30 – waren ein paar Nachtschwärmer noch immer am Platz und fischten. Wir beschlossen, aufzustehen und unsere Wanderung, die wir geplant hatten, früher anzugehen. Auch den Sonnenaufgang konnten wir von unserem Kab-Fenster aus beobachten – hier wären sie wieder, die zwei Seiten der Medaille (siehe Blogeintrag Uruguay).

Wir saßen gerade beim Frühstück, als sich die Argentinier auf den Heimweg machten. Einige hatten die Autos oben geparkt, und unser Schlagerfan setzte sich in seinen kleinen Chevrolet und schob rückwärts die ziemlich unebene und ausgespülte Straße hinauf. Da die Reifen immer wieder durchrutschten, nahm er viel Schwung. Die Kurve erwischte er dann leider nicht so gut und stand mit den Hinterreifen im Leeren – das Auto saß mit Blick aufs Meer am Hügel fest. Sofort liefen alle zusammen und diskutierten wild – bis wir uns erbarmten und unser Bergeequipment zum zweiten Mal hervorholten. Für Baghira war es ein kleiner Ruck, und der Chevrolet war wieder on the road. Unsere gute Tat war wieder mal vollbracht. Diesmal erhielten wir für unsere Hilfe immerhin ein Bier ;-)

Wanderung auf den Pico Salamanca

Die Wanderung auf den Pico Salamanca war sehr schön, und es war gut, dass wir so früh aufgebrochen sind. Da vormittags fast kein Wind war, wurde es ziemlich heiß auf dem Weg hinauf. Am Gipfel konnten wir unsere Drohne starten – die ja oftmals aufgrund des Windes im Rucksack bleiben muss.

Abkühlung im Atlantik

Aufgeheizt zog es uns dann an den Strand, wo wir auf dieser Reise zum ersten Mal im Atlantik schwimmen gingen. Da der Strand hier seicht abfällt, war es nicht so kalt wie erwartet und für uns nach der Wanderung eine Wohltat!


Summiteers Reiseinspiration

Es gibt immer wieder Dinge, die ärgerlich sind – wie die lauten argentinischen Schlager, die unsere Nachtruhe störten. Auch im Alltag kommen solche Situationen vor.

Unsere Taktik: Prüfen, ob wir etwas daran ändern können und welche Konsequenzen daran hängen – und dann die Entscheidung: Ändern wir etwas (z. B. den Platz wechseln) oder akzeptieren wir die Situation und machen das Beste draus. Es zahlt sich jedenfalls nicht aus, sich zu ärgern!

Und es erinnerte uns an eine ähnliche Situation in Lissabon – wo der Stellplatz bei weitem nicht so schön war ;-)