Rainbow Mountains

17.07.2018

Um 4:35 warteten wir wie vereinbart auf die Abholung in unserem Hotel. Müde stiegen wir in den Kleinbus der Agentur. Sepp ergatterte einen Einzelplatz und Gottfried und ich hatten Glück, einen Platz ganz vorne zu bekommen - sozusagen mit Beinfreiheit. Somit konnten wir auf der 2stündigen Fahrt zu unsrem Frühstücks-Platz noch etwas schlafen und bequem die Aussicht genießen.

Nach einem Touristen-Frühstück in einem "Schuppen" gemeinsam mit einigen anderen Trekking-Gruppen ging es dann noch eine Stunde weiter den Berg hinauf auf ca. 4700 hm, wo die Wanderung auf den 5030 hm hohen Vinicunca startete. Von diesem Berg aus hat man einen wunderbaren Blick auf die "Montañas de siete colores" - die Rainbow Mountains.

Ich startete wir üblich sehr langsam - immerhin war es schon gut eine Woche her, dass wir auf dieser Höhe waren. Unser Guide lief gleich mal schnell vorne weg und rief uns "Vamos, vamos!" zu. Einige folgten ihm, während andere nicht mal den ersten kleinen Erdhügel alleine bewältigen konnten ...

... nein - ich scherze nicht! Eine junge Dame war dabei, die sich echt über einen sandigen Hügel hinaufhelfen lassen musste.

Über den ersten Anstieg kam dann unser Guide zu mir und fragte, ob es mir wohl gut ginge. Scheinbar ist die Taktik langsam zu gehen auf großer Höhenlage noch immer nicht zu allen Trekking-Guides vorgedrungen.

Am Weg stehen und gehen laufend Pferdeführer mit ihren Pferden, die den Wanderern anbieten, auf den Gipfel zu reiten. Viele Touristen nehmen das Angebot dann auch gerne in Anspruch, wenn der Aufstieg für sie aufgrund ihrer Kondition oder aufgrund der Höhenlage zu beschwerlich wird.

Wir 3 gingen unser Tempo und durften trotz einiger Fotopausen am Weg bereits nach eineinhalb Stunden den Gipfelausblick genießen.

Bereits am Weg sieht man die unterschiedlichen Farben des Gesteins. Am Gipfel bzw. am letzten Anstieg zum Gipfel erhält man jedoch wirklich einen unglaublichen Blick auf dieses Naturschauspiel. Mit etwas Geschick lässt sich auf dem Gipfel sogar ein Platz finden, in dem man die Massen "ausblendet" und Fotos erhält, auf welchen es zumindest so aussieht als wäre man alleine dort oben. ;-)

Vom Gipfel aus sieht man auch wunderbar auf den Ausangate, einen 6000er mit seinem wunderschönen Gletscher und im Hintergrund der Rainbow Mountains auf das "Red Valley".

Nach unserer Fotosession fanden wir am Weg hinunter unseren Guide wieder, der mit der restlichen Gruppe gerade den letzten Anstieg bewältigte. Wir besprachen mit ihm, dass wir noch über den nächsten Grat einen Blick in das Red Valley werfen und uns dann beim Bus wieder treffen wollten.

Somit wanderten wir ein Stück zurück und stiegen nochmal zum Übergang ins rote Tal hinauf. Auf der Scharte standen dann - wie von unserem Guide angekündigt - tatsächlich 2 Nationalpark-Ranger die weitere 10 Soles für den Eintritt zum Red Valley kassierten. (am Eintritt zu den Rainbow Mountains waren auch schon 10 Soles fällig)

Wir mussten richtig schmunzeln - echt unglaublich wo und wie sie sich das Geld holen.

Der View-Point zum Red Valley war es allerdings auch wirklich wert. Es war ein unglaubliches Panorama: Berge von intensivem Rot mit giftgrünem Bewuchs bis hin zu einem noch mit Schnee bedeckten Berg. Weitere Fotos und dann machten wir uns auf den Abstieg. Wir waren trotz Zusatz-Höhenmeter vor unserer Gruppe beim Bus und konnten somit unsere bequemen Sitze wieder einnehmen, womit auch die Rückfahrt sehr angenehm war.

Zurück in Cusco genossen wir noch ein gutes Abendessen in einer Osteria ums Eck und statteten dem Pisco Museo noch einen Abschiedsbesuch ab. Nun fand ich doch noch einen sehr guten Cocktail, in dem Erdbeeren die Hauptrolle spielten. Mit unserem Anañau verabschiedeten wir uns dann vom Pisco Museo und von Cusco.

Um 5:20 stand Marco vor der Tür und führte uns zum Flughafen, um die Reise zu unserer letzten Station, Arequipa, anzutreten.