Termas de Queñi

Naturthermen in den Anden
Am Weg Richtung Chile fanden wir die Termas de Queñi, etwas abgelegene Naturthermen. Bei der Recherche sahen wir, dass es am Lago Queñi auch ein campo libre, einen freien Campingplatz, gab und dass die Straße, die dorthin führt, nur mit Allrad befahrbar ist.
Das klang für uns nach genialen Rahmenbedingungen, da Locations mit Offroadpisten meist nicht so überfüllt sind.
Am Nordufer des Lago Lácar fuhren wir Richtung Hua Hum Pass, der auch die Grenze zu Chile ist. Kurz vor der Grenze bogen wir ab zum Rio Hua Hum und weiter in Richtung Lago Queñi.
Offroadpiste mit Überraschungen
Das Verkehrszeichen "Solo 4x4" kam in Sicht und wir freuten uns auf die Offroadpiste. Die Straße führte teils steil durch den Wald durch kleinere und größere Bäche bis zum Camp. Nur ein Auto kam uns entgegen. Das sah ja mal gut aus für einen gemütlichen und ruhigen Campplatz!
Als wir zum Platz kamen, waren wir dann doch überrascht. Am Parkplatz standen unheimlich viele Autos von Tagesgästen und der Campplatz im Wald war auch sehr gut gefüllt. Sogar Wohnwägen standen hier?! Tja, sie hingen an Allradfahrzeugen. ;-)
Das war tatsächlich unerwartet. Wir fanden dennoch einen
netten kleinen Platz am Rand, suchten unsere Badesachen zusammen und
marschierten in Richtung Termas.
Weiter Weg zur heißen Dusche
Eine Stunde war angeschrieben für vier Kilometer. Die brauchten wir auch fast – wider Erwarten. Der Weg stellte sich als anspruchsvoller Steig heraus, der teils steil bergauf und bergab, über Holzbrückerl und Steine durch den Wald führte. Ein Ranger mit Pferden kam uns entgegen. Die Pferde waren wesentlich trittsicherer als so mancher Wanderer, den wir überholten.
Natürliche Thermalbecken sind etwas ganz Besonderes. Es fasziniert uns immer wieder, wie heißes Wasser aus der Erde kommt und wie natürlich und entspannend diese Umgebung auf uns Menschen wirkt.
Nach einer heißen Dusche im chilligsten Becken fanden wir einen gemütlichen Platz, an dem wir unsere mitgebrachten Leckereien verspeisen konnten: frische Weintrauben, Nüsse, aqua (Wasser) .. und ein Fläschchen Malbec. :-)
Verlängerungstag am Camp mit "Camping-Kino"
Das Free Camp war zwar voller Urlauber, aber alles war extrem entspannt: nette Menschen, saubere Umgebung, einfach schön! So beschlossen wir, noch einen Tag hier anzuhängen.
Die Wohnwagengespanne vom Rosario-Motoclub fuhren auch ab. Gottfried hatte zuvor mit einem der Urlauber gesprochen und gefragt, wie sie mit dem Wohnwagen bis hierher kamen. Die Antwort war: "Extrem langsam!" ;-) Die Zugfahrzeuge waren alle Toyota Landcruiser, teils mit Seilwinde ausgestattet – also richtige "Traktoren". Da kann man eine solche Piste sichtlich auch mit Wohnwagen meistern.
Wir genossen unser Frühstück mit "Camping-Kino", da wir den Manövern der Wohnwagengespanne zusehen durften. Danach wanderten wir nochmals zu den Termas und genossen komplett allein unseren Stammplatz mit Wasserfallmassage bis nach einiger Zeit weitere Badegäste eintrafen.
Zurück am Lago Queñi ließen wir den Nachmittag mit schwimmen im lago und Mate Tee ausklingen. Dieser See war bisher einer der wärmsten der letzten Tage. Er hatte immerhin 19 Grad!
Claudia ans Steuer!
Nach einem gemütlichen Frühstück und einer Badesession im Lago Queñi fuhren wir die Offroadpiste wieder zurück. Da diese so genial war, wollte Claudia wieder mal hinters Steuer. Solche Strecken machen echt Spaß! Vor allem, wenn sie nicht zu lange sind. ;-)
Windige Nacht am Lago Nonthué
Vor der Grenzüberquerung nach Chile mussten wir wieder mal all unsere frischen Vorräte verspeisen. Wir übernachteten also noch im campo libre am Lago Nonthué. Hier war schon viel mehr los.
Nachdem Sonntags doch einige Camper abreisten, fanden wir einen ganz passablen Platz und statteten das Kab mit unserer Außenhaut aus, da es ziemlich windig war. Gottfried musste auch den Reißverschluss reparieren, der beim letzten Mal aufgegangen war. Beim zweiten Versuch funktionierte es und wir hatten trotz Wind eine angenehme Nacht.
Summiteers Reiseinspiration
Das "Camping-Kino" erinnerte uns sehr an "Hafen-Kino".
Als Segler ist es immer spannend den einlaufenden Schiffen am Hafen beim Anlegemanöver zuzusehen. Man kann hier von erfahrenen Seglern viel lernen und natürlich kommt es bei manchen Urlaubsseglern auch zu lustigen und manchmal leider auch zu spektakulären Situationen – eben wie in einem Kinofilm.
Wichtig ist natürlich, auch über sich selbst lachen zu können und aus Fehlern zu lernen. Claudia war jedenfalls auch schon mal Hauptdarstellerin im lustigen Hafenkino für die anderen. ;-)