Perito-Moreno-Gletscher

Next stop: El Calafate und der berühmte Perito-Moreno-Gletscher.
Natur pur am Lago Roca
Für die erste Nacht wählten wir einen kostenfreien Campingplatz am Lago Roca – etwas außerhalb von El Calafate im frei zugänglichen Teil des Nationalparks Los Glaciares.
Da dieser Platz nur über eine Schotterpiste zugänglich ist, waren hier außer uns nur zwei weitere Camper und ein Auto – auf einem traumhaften Platz, der aus mehreren Ebenen besteht, mit wunderschönem Ausblick auf den Lago Roca, die Berge und Gletscher.
Im Angesicht des berühmten Perito-Moreno-Gletschers
Der Perito-Moreno-Gletscher ist außerhalb der Polarregion die größte zusammenhängende Eismasse der Welt: er ist gewaltige 254 Quadratkilometer groß.
Da er ganz nahe an die Halbinsel Magellanes heranreicht, kann man zu Fuß über Stege wandern und ihn bewundern. Die Gletscherzunge läuft vom Berg auf knapp 3.000 hm direkt in den Lago Argentino mit seinem traumhaft türkisfarbenen Wasser und die Abbruchkante reicht 40 bis 70 Meter über die Wasseroberfläche. In regelmäßigen Abständen brechen Eisstücke ab und fallen tosend ins Wasser. Dieses Naturschauspiel, das sogenannte "Kalben des Gletschers", auf nicht mal 200 Höhenmetern über dem Meeresspiegel bewundern zu können, ist einzigartig!
Am Silvestertag fuhren wir das erste Mal hierher. Das Wetter war traumhaft, die Aktivität jedoch nicht so hoch. Daher beschlossen wir, zum Jahresauftakt nochmals zu kommen.
Silvester in El Calafate
Da es zu Silvester immer schwierig ist, ein Lokal für ein Abendessen zu finden, beschlossen wir, am Campingplatz in El Calafate unser Silvestermenü selbst zu kochen. Eine sehr gute Entscheidung! Der Platz bot einen guten Windschutz, und wir konnten uns gemütlich outdoor aufhalten, kochen und den Abend genießen.
Gegen 23:00 Uhr brachen wir dann auf in die City. Der Silvesterrummel in El Calafate hielt sich in Grenzen. Wir fanden aber immerhin ein Lokal, in dem Musik gespielt wurde und vor dem sich viele Menschen aufhielten. Hier "rutschten" wir dann ins neue Jahr – gemütlich ohne viel Spektakel.
Den Jahresauftakt verbrachten wir mit Sekt und Snacks am Perito-Moreno-Gletscher. Wir wählten einen gemütlichen Platz, den wir am Vortag bereits erkundet hatten, stellten die Kamera aufs Stativ, und während das Video lief, stießen wir auf das neue Jahr an.
Das Warten kulinarisch zu begleiten war fein. Und das Warten lohnte sich! Wir durften unglaubliche Eisabbrüche beobachten – so kann man stundenlang sitzen und "fernsehen".
Gletschermuseum und Glacier-Bar
Am Weg nach El Calafate liegt das Gletschermuseum. Es war sehr interessant, etwas mehr Hintergrundinformationen über die Gletscher in Patagonien zu erhalten.
Der Perito-Moreno-Gletscher wächst auch immer wieder mal bis zur Halbinsel und verschließt auf diese Weise einen Teil des Lago Argentino. Wenn das passiert, kommt es zu einem ganz speziellen Kollaps: Das Wasser bahnt sich einen Weg durch den Gletscher, es entsteht eine Gletscherbrücke, und dann kollabiert die gesamte Brücke, und das Wasser des Nebenarms kann wieder abfließen. Das Spektakel von 2004 konnten wir auf einer großen Leinwand bestaunen.
Auch die Glacier-Bar mussten wir uns ansehen: eine Bar, in der alles aus Eis ist. 20 Minuten verbringt man in dieser Bar – eingehüllt in einen Eskimo-Umhang – und erhält einen Cocktail in einem Glas aus Eis. Sehr amüsant!
Massage für Baghira
Leider war das Klackern noch immer ab und an da. Wir wollten auf Nummer sicher gehen, bevor wir in den Norden fuhren, in immer kleinere Orte.
Wir suchten eine Werkstatt mit einer Hebebühne auf – sie sollten es sich einfach nochmal ansehen. Und wie sollte es anders sein am Jahresbeginn: "The same procedure as every year … bzw. as at the last visit." ;-)
Wieder kam der Wagenheber zum Einsatz – etwas wackeln, klopfen – diesmal auch ein Schraubenzieher – etwas hatte sich eingeklemmt? Letztlich: alles OK! Und wieder durften wir uns mit einem kleinen Trinkgeld verabschieden.
Thema zwar noch immer nicht ganz erledigt, aber da scheinbar an Reifen, Bremsen und Achse nichts fehlt, leben wir mit dem ab und an "Maunzen" von Baghira.
Summiteers Reiseweisheit
Ein schweizer Overlander sagte ein paar Tage davor: "Bei diesen Pisten klackert bei unseren Fahrzeugen immer irgendwas – nur nicht zu viel Gedanken darüber machen!" Seine Frau und er sind seit 2,5 Jahren hier in Südamerika mit einem Iveco Offroadmobil unterwegs - er wird's wohl wissen!