Rio Baker und die Marmorhöhlen am Lago General Carrera

Outdoorkino am Fluss
Zurück auf der Carretera Austral in Richtung Norden fanden wir einen unglaublich tollen Stellplatz auf einer Schotterbank im Flussbett des Rio Baker. Laut Karte standen wir mitten im Fluss ;-)
Wir rechneten damit, dass hier auch weitere Offroader aufkreuzen würden, blieben diesmal aber komplett alleine und genossen Outdoorkino vom Feinsten: Sonne – das Rauschen des Flusses – die bewaldeten Hügel – dahinter teils schneebedeckte Berge.
Und in der Nacht hatten wir noch einen tollen Blick auf den Sternenhimmel und auf das Kreuz des Südens. Und diesmal schaffte ich, Claudia, zumindest ein Sternenfoto am frühen Nachthimmel, bevor ich müde in die Federn kroch.
Eine staubige Angelegenheit
Nach einem Outdoorfrühstück am Rio Baker fuhren wir die Carretera Austral in Richtung Norden weiter. Hier im Süden von Chile ist das eine ganz schön staubige Angelegenheit, da fast alles Schotterpiste ist. Dennoch gibt es unglaublich viele Radfahrer, die hier unterwegs sind – für uns unverständlich.
Confluencia – die Vereinigung zweier Flüsse
Am Weg liegt ein weiteres Naturschauspiel: die Confluencia von Rio Nef und Rio Baker. Hier mündet der grau-braune Gletscherfluss Rio Nef in den türkisfarbenen Rio Baker – ein farbiges Spektakel!
Lago General Carrera – der größte See in Chile
Immer am Rio Baker entlang, vorbei am Lago Plomo und Lago Bertrand ging es über die ruppige und staubige Carretera Austral zum Lago General Carrera, den sich Chile und Argentinien teilen. In Argentinien unter dem Namen Lago Buenos Aires und in Chile unter dem Namen Lago General Carrera ist dies der zweitgrößte See Südamerikas.
Die Landschaft hier ist einmal mehr ein Traum!
Mit dem Kajak zu den Marmorhöhlen
Kurz vor dem Örtchen Puerto Rio Tranquilo fuhren wir über eine steile abenteuerliche Schotterstraße direkt zum See – nach Puerto Marmol. Hier beginnen die Touren zu den Marmorhöhlen – eines der Highlights in dieser Gegend.
Wir wollten eine Kajaktour machen und nicht mit einem Motorboot "hingeschippert" werden. Da hier ein starker Besucherandrang herrscht, war gleich wieder eine Gruppe beisammen und wir erfuhren, dass wir in 20 Minunten starten können.
Für uns perfekt: schnell umziehen – Badehose bzw. Bikini drunter – leichte Wanderhose drüber – ein paar Dinge in unsere Drybags und ab ins Kajak! Wir waren eine kleine überschaubare Gruppe: 8 Personen in Einzel- und Doppelkajaks und der Guide. Das Wasser war ruhig, kein Wind und die Sonne kam auch immer wieder mal durch die Wolken – laut Guide ein Traumtag – und er muss es ja wissen ;-)
Junger Marmor - Kunstwerk der Natur
Wir paddelten am Ufer entlang zur Marmorkapelle und zur Marmorkathedrale, in welchen es früher sogar Trauungen gab. Hier darf man nicht mehr hineinfahren, da es "Spezialisten" gab, die Gravuren hinterlassen haben. Der Marmor ist nämlich relativ weich, da er erst 300 Millionen Jahre alt ist. Qualitativ hochwertiger Marmor ist mindestens doppelt so alt laut Guide.
Ein Stück weiter dann der Marmortunnel. Hier konnten wir uns austoben! Eine Runde durch den Tunnel – zwei – drei – bepaddeln erlaubt!
Die Formationen sehen fantastisch aus. Echte Kunstwerte der Natur!
Bilder sagen hier mehr als 1000 Worte!
Summiteers Gedenken
Meine liebe Goti ist vor kurzem überraschend verstorben. Sie war Künstlerin. Als wir durch die Höhlen fuhren, musste ich sofort an sie denken – diese Kunstwerke der Natur hätten sie begeistert!
.. oder haben sie vermutlich auch begeistert, da sie in Gedanken und im Herzen mit uns mit paddelte.