Jökulsárgljúfur Nationalpark
10.07.2021
Dieser Nationalpark entlang des Flusses Jökulsá á Fjöllum hat einige Sehenswürdigkeiten zu bieten!
Die Jökulsá á Fjöllum entspingt dem Vatnajökull, dem größten Gletscher Islands.
Wir fuhren an der Ostseite des Flusses vom Dettifoss bis Ásbyrgi. Die Westseite dürfte von der Straße her einfacher zu befahren sein - zumindest weist ein Hinweisschild darauf hin. Da wir aber ohnehin mit 4x4 unterwegs sind, haben wir diese Route genommen:
- Dettifoss: Der größte Wasserfall Europas ist
natürlich ein Highlight. Auf einer Breite von fast 100 Metern stürzt
Gletscherwasser 44m in die Tiefe. Wir waren somit mit Foto-Ausrüstung und
Drohne unterwegs :-)
- Selfoss: Vom Dettifoss wandert man ca. eine halbe
Stunde den Fluss hinauf. Dort stürzt das Wasser von allen Seiten in eine
V-förmige Schlucht - ein weiteres Highlight!
- Hafragilsfoss: 2 km weiter die Strasse hinauf
kommt ein weiterer Parkplatz. Hier muss man nicht weit gehen und blickt in die
Schlucht auf den Hafragilsfoss und auf eine "blaue Lagune". Hier fließt ein klarer
Gebirgsbach in trübes Gletscherwasser, womit sich ein wunderbares Farbenspiel
ergibt. Auffällig ist auch ein pechschwarzer Fels aus Obsidianlava, der vom
Wasser glattpoliert wurde.
Ich hatte mich richtig geärgert, meinen neu gekauften Polarisations-Filter für den Fotoapparat im Auto liegen gelassen zu haben, da die von mir so getaufte "blaue Lagune" im Sonnenlicht glitzerte. Aber aus der passenden Perspektive ging es auch so ;-) - Réttarfoss: 12 km weiter auf der Strasse kommt
eine Abzweigung Richtung Förvöð
við Jökulsá. Man folgt einer Offroad-Piste
bis zu einem Felsplateau. Eine 15minütige Wanderung führt durch ein wunderschönes
Wäldchen zu einem Aussichtsfelsen mit Blick auf den Réttarfoss. Direkt unter
dem Felsen sieht man das Plateau eines alten Wasserfalls, dem Vigabergsfoss.
Das Wasser hat sich hier aber einen anderen Weg gesucht und das Plateau ist
mittlerweile schön begrünt. Der Felsen in der Schlucht heißt Grettishlaup:
der Sage nach soll sich hier Grettir durch einen waghalsigen Sprung über den
Fluss vor seinen Verfolgern gerettet haben.
Wir sind über den Wanderweg weiter zum Fluss abgestiegen, da das Farbenspiel einfach zu schön war, um es nur von oben zu beobachten. Vorsicht ist nur bei den vermeintlich rötlichen Felsen im Wasserlauf gegeben: es waren Algen und nicht immer ist ein Fels darunter - was ich leider am eigenen Fuss erleben durfte. Ich war über meine Goretex-Schuhe dankbar - auch wenn ich sie danach ordentlich putzen durfte.. - In Ásbyrgi liegt ein schöner Campingplatz am
Fusse des Felsen Eyjan. Wir fanden hier einen schönen Sonnenplatz und hatten sehr
nette Nachbarn: ein Ehepaar aus Grindavik, die hier Urlaub machten. Sie gaben
uns einige Informationen über weitere sehenswerte Orte und recherchierten sogar
für uns, da wir Fragen zu Bergbesteigungen hatten.
Àsbyrgi ist eine Schlucht, die tatsächlich wie ein Hufeisenabdruck aussieht.
Laut der Sage soll dies der Abdruck von Odins achtbeinigem Pferd Sleipnir sein.
Laut Geologie sind es die Überreste eines gewaltigen Wasserfalls der Jökulsá á Fjöllum.
.. wie so oft dürfen wir es uns aussuchen, welche Version uns besser gefällt.
Ásbyrgi (die Asenburg) hat den Namen von den Steilwänden, die an eine Burg erinnern. Der Felsen in der Mitte der Schlucht, sozusagen der Hufstrahl, heißt Eyjan. Fusswege führen durch Birkenwäldchen in der Schlucht bis zum See Botnsjörn. Ein leichter "Klettersteig" gegenüber dem Campingplatz führt auf das Felsplateau, von welchem man einen herrlichen Ausblick auf Ásbyrgi hat.