Von Puyuhuapi nach Futaleufú

Privattransfer zum Festland
Wir verließen die Puyuhuapi Lodge am Nachmittag und wurden mit dem Boot zurückgebracht. Das Meer war total ruhig und wir waren die einzigen Gäste am Weg zum Festland – quasi ein Privattransfer :-)
Campingplatz mit dem "Einser-Menü"
Wir quartierten uns auf dem nahe gelegenen Campingplatz Las Toninas ein – direkt am Meer und doch gut geschützt durch viele Bäume. Der Besitzer wies uns einen perfekten Stellplatz zu – gleich neben der Rezeption mit gutem Wlan Empfang.
Durch den windgeschützten Platz war Outdoor-Cooking möglich und Gottfried kümmerte sich um das "Einser-Menü", das er eigentlich für den Geburtstag gekauft hatte:
- 350 Gramm Steak pro Person
- Ein Maiskolben pro Person – gekocht und gegrillt
- Eine Zucchini ebenfalls vom Grill – hier in Argentinien gibt es auch runde Zucchini, die perfekt auf den Grill passen
- Erdäpfel
Und ein guter Malbec dazu. Wie er selbst gerne sagt: "Da habe ich mich so richtig einekaut" (auf gut deutsch: hineingeworfen ;-)
Ventisquero Colgante möchte in Ruhe gelassen werden
Da es in der Nacht ziemlich viel geregnet hatte, konnten wir die Wanderung zum hängenden Gletscher Ventisquero Colgante nicht machen. Der Weg ist bei Regen extrem rutschig und wird dann auch gesperrt. Da die Tickets vorher online gekauft werden müssen, verzichteten wir auf den Versuch in den Nationalpark zu fahren.
Die Natur möchte halt manchmal auch ihre Ruhe haben.
Patagonia in the Bottle – ein Erlebnis
Auf der Weiterfahrt Richtung Norden kommt man bei Tepaluma vorbei – einer Destillerie mit dem Slogan: Patagonia in the Bottle. Wie hat Karl Farkas gesagt? "Schauen Sie sich das mal an!"
Die Besitzer, ein Brite und eine gebürtige Chilenin, die in unterschiedlichen Jobs in diversen Ländern gearbeitet haben, sind vor acht Jahren nach Chile zurückgekehrt und haben sich hier angesiedelt. Die Destillerie betreiben sie mit viel Leidenschaft und Zeitgeist. Sie nutzen die Produkte der Umgebung: das Wasser aus dem Nationalpark, die Beeren der Sträucher und Bäume Patagoniens und alles mit einer Begeisterung, die ansteckt! Und auch der Gin hat uns überzeugt.
Wer hier vorbeikommt muss unbedingt hereinschauen!
Adios Carretera Austral – auf nach Futaleufú
Nach einer Woche auf der Carretera Austral verlassen wir diese nun .. diese teils verstaubte Schotterpiste - rauf und runter - eingebettet in traumhafte Landschaft: vorbei an Lagunen in unterschiedlichen blau-türkis Tönen, an Meeresarmen, bewaldeten Hügeln, dahinter Berge mit Schneeresten .. wir haben schon viel von dieser Welt gesehen – dieser Teil hat uns begeistert.
Einige Kilometer nach La Junta bogen wir nach Osten auf eine Schotterstraße in Richtung Futaleufú ab. Dort wollten wir über die Grenze nach Argentinien.
Nachdem wir den Lago Yelcho passiert hatten, war die Straße wieder asphaltiert – hier am AdW ..?? (am Ende der Welt ;-)
Rio Futaleufú – das Kajak- und Rafting-Paradies
Der Rio Futaleufú ist in der Kajak- und Rafting-Szene weltweit ein Begriff. Wir fuhren an zahlreichen Rafting-Camps, Hotels und Restaurants vorbei. Hier gibt es Tourismus!
In Futaleufú gaben wir unsere Wäsche ab und suchten uns einen netten Stellplatz. Am Rio Espolón fanden wir ihn. Baghira musste sich zwar etwas schlank machen bei der Einfahrt, aber das war es definitiv wert! Ein paar Kajaks und ein Family-Raftingboot trieben vorbei und das wars.
Das Abendessen war diesmal das Zweier-Menü: Die Reste des Rindslungenbratens wurden zu einem Boeuf Stroganoff verarbeitet – herrlich!
Wir wollten am nächsten Tag den Ort besichtigen und eine kleine Wanderung machen. Zuerst ging es zum Mirador Cañadon del Diabolo. Vom Parkplatz ganze 150 Meter ein Stück hinauf. Der Ausblick war .. naja .. einfach in den Canyon hinein. Wir fuhren die Offroad-Piste weiter. Wir wollten zu dem Wanderweg, der am Ende der Straße eingezeichnet war. Am Ende der Straße angekommen fanden wir .. einen Zaun :-(
OK – kein Wandern, also umdrehen und retour.
Auf der Brücke vor dem Ort bewunderten wir noch die Stromschnellen. Um noch näher heranzukommen, kletterten wir über ein paar Felsen – hier sah der Canyon toll aus!
Das Overlander-Leben
Zurück im Ort standen Mittagessen, Stadtbesichtigung, Geldwechsel, Café und feiner Kuchen am Programm. Dann Wäsche abholen und den Kühlschrank leer futtern – morgen geht es ja wieder über die Grenze.
Wir wählten den gleichen Stellplatz wie am Vortag. Da der Wind aber stark auffrischte stellten wir uns vom Fluss ein paar Meter in den Wald hinein und waren super geschützt.
Summiteers Reiseinspiration
Nach wie vor finden wir es faszinierend wie gut ein paar Bäume und Büsche den Wind abhalten können. Wichtig ist es, die Umgebung zu beobachten und die passenden Plätze zu finden.
Anpassung ist auch im Alltag hilfreich. Meist ist ein einfacher und hilfreicher sich dem Umfeld anzupassen, als zu versuchen es "auf Biegen und Brechen" zu verändern :-)