El Chaltén, Fitz Roy und Cerro Torre

El Chaltén – als Markenbotschafterin vor Ort
Schon auf der Anfahrt sieht man den mächtigen Fitz Roy von weitem. Als aktives Pro-Partnerschaftsmitglied der Marke Patagonia war es etwas besonderes, die Bergsilhouette, die mir durch die Patagonia Kleidung so vertraut ist, tatsächlich in der Natur zu sehen. Das traumhafte Wetter beschwerte uns einen wolkenfreien Blick auf die unglaublich schöne Kulisse.
Vorbei am Lago Argentino, entlang des Lago Viedma fuhren wir bis nach El Chalten - dem kleinen Bergsteigerdorf. Nachdem wir den Campplatz bezogen hatten, gings auf Besichtigungstour. Bei der Touristeninformation erfuhren wir, dass nun auch die Zelt-Campplätze im Nationalpark gebucht & bezahlt werden müssen. 2025 bringt in Argentinien fast überall auch Erhöhungen und Veränderungen mit sich. Bei der starken Inflation hier im Land leider auch sehr verständlich.
Wir buchten per Internet (barrierefrei ist es hier tatsächlich nicht mehr möglich) 2 Nächte auf den entsprechenden Campplätzen. Wir planten eine dreitägige Wanderung zu den miradores Fitz Roy und Cerro Torre.
Fitz Roy und Camp Poincenot
Nach einem guten Frühstück mit frischem Brot aus der panadería (Bäckerei) gings ans Rucksack packen - was soviel heisst wie: Zuerst mal alles zusammensuchen.
Wo hatten wir die Schlafsäcke verstaut? Einen ich - einen du .. nein? Unsere Staufächer wurden teilweise zwei oder dreimal aus- und wieder eingeräumt, bis wir alles beisammenhatten. Dann alles in die Rucksäcke.
Geht sich das aus? Es muss!!! Und endlich waren sie fertig: einmal mit 17 kg und einmal mit 12,5 kg. Oh super - da kann dann das Stativ fürs Handy doch auch noch mit für mögliche Zeitrafferaufnahmen!
Und dann ging es los entlang wunderschöner Wege, die zu großen Teilen durch den Wald führten. Bei den warmen Temperaturen war das sehr angenehm. Zuerst hinauf zum mirador Fitz Roy und dann ziemlich eben mit leichten Steigungen zum Camp Poincenot. Und der majestätische Fitz Roy blickte über lange Strecken auf uns herab – bzw. wir zu ihm hinauf.
Insgesamt waren es dann 9,4 km und 430 hm - mit den schweren Rucksäcken für uns genug. Das Zelt bauten wir in Rekordzeit auf. Es machte sich bezahlt, dass wir das letzten Sommer zu Hause und auf der Radtour geübt hatten! Den Nachmittag genossen wir mit Jause am Fluss und einem Nickerchen.
Auch das Abendessen, eine Packung Travellunch, war mit unserem neuen Bezinkocher schnell zubereitet. Danach hieß es ab in die Schlafsäcke .. morgen wollen wir wieder früh raus, um zum Sonnenaufgang bei der Laguna de los Tres am Fuße des Fitz Roy zu sein.
Lago de los tres – sunrise@fitz_roy
Um 3:00 holte uns der Wecker aus unserem kurzen aber guten Schlaf. Dank der genialen Downmats schlafen wir in unserem geräumigen Dreimannzelt tatsächlich recht gut - soweit das für Campingverhältnisse möglich ist. :-)
Gemeinsam mit vielen anderen Sonnenanbetern wanderten wir die 2,4 km und 490 hm steil bergauf zum Lago de los tres. Diesmal waren wir schon um 4:50 in der Dämmerung am Aussichtsplatz und suchten einen guten Ort um das Handystativ für die Zeitrafferaufnahme zu plazieren. Dann hieß es wieder: Majestät Fitz Roy bewundern und warten. Im Finstern sahen wir auch einige Stirnlampen am Gletscher und sogar direkt am Fitz Roy und waren etwas wehmütig, dass wir im Moment - bzw. in diesen Bergen - nur von unten hinaufsehen durften. Aber es ist auch eine Motivation unser Training fortzusetzen, damit wir auch bald wieder größere Gletschertouren machen können!
Leider war es bei Sonnenaufgang am Horizont bewölkt und es sah zuerst aus, als bekämen wir keine besonders spektakulären Aufnahmen - doch dann bahnte sich die Sonne doch noch einen Weg durch die Wolkenfront und wir bewunderten eine traumhafte Bergkulisse im Morgenrot!
Nach der Rückkehr ins Camp kuschelten wir uns nochmal in unsere Schlafssäcke und holten den versäumten Schlaf nach bevor wir die lange Etappe zum nächsten Camp in Angriff nahmen.
Cerro Torre & Camp d´Agostini
Nachdem wir alles abgebaut und in den Rucksäcken verstaut
hatten, machten wir uns auf den Weg zum
Camp d´Agostini, welches kurz vor der
Laguna Torre am Rio Fitz Roy liegt.
Vorbei an der Laguna Madre und der Laguna Hija (dem Mutter und Tochter Lagunenweg) kamen wir nach 10,7 km, 162 hm bergauf und 277 hm bergab im Camp an. Insgesamt waren wir somit an diesem Tag 5:32 Stunden für die 15,6 km unterwegs und entsprechend k.o.
Dennoch musste ich noch zur Laguna Torre und ein paar Aufnahmen von der zweiten Majestät hier im Nationalpark machen: dem wunderschönen Cerro Torre! Es war einfach traumhaft die Wolken zu beobachten, die um den Gipfel zogen.
Am nächsten Morgen mussten wir nicht so früh aufstehen, um bei Sonnenaufgang am Aussichtspunkt zu sein, da dieser nur 500 m entfernt war. Auch an diesem Tag war es am Horizont bewölkt. Diesmal schaffte es die Sonne auch nicht durch die Wolken - und so bewunderten wir die Kulisse im Licht der Dämmerung und sagen DANKE, dass wir alle 3 großen Berge Patagoniens bei so gutem Wetter bestaunen durften.
El Chaltén & die Waffelería
Wir entschieden uns nach der Sonnenaufgangstour gleich zusammenzupacken und nach El Chaltén zurückzuwandern. Es warteten 11 km auf uns. Mit 209 hm bergauf und 444 hm bergab eher flach, aber durch die steinigen Wege war es dennoch nicht einfach zu gehen.
Am Tag 3 machte sich das Gewicht des Rucksacks auch schon bemerkbar und um es in Gottfrieds Worten auszudrücken: der Spassfaktor der Wanderung war nicht mehr bei 10 ;-)
Beim Blick auf El Chaltén waren wir glücklich und suchten gleich mal die Waffelería für eine Waffel und ein Sonntag-Frühschoppen-Getränk auf.
Wir verbrachten noch eine Nacht im Camp Rolincho und ich stellte mit Hilfe des halbwegs gute Mobilnetzes die Buchhaltung für 2024 fertig, bevor wir den angekündigten Regentag für die Weiterreise nutzten.
Summiteers Reiseinspiration
Trekkingtouren mit Zelt gehören nach wie vor nicht zu unseren Leidenschaften. Weshalb machen wir es dann?
Wir wollen kommenden Sommer in Peru nochmals in die Cordillera Blanca. Nicht nur auf die miradores – die Aussichtspunkte – sondern schon auch ganz hinauf auf den ein oder anderen Gipfel. Dazu gehört nicht nur Ausdauer und Kraft – es gehören auch Zeltübernachtungen und das Tragen schwerer Rucksäcke dazu. Und auch das kann trainiert werden.
Auf eine Trekkingtour zu starten ist für uns dennoch immer wieder eine Überwindung. Wenn man dann aber mitten drin ist, ist es schon schön und am Ende ist man stolz darauf, es geschafft zu haben!
Kennt ihr diese Situationen auch aus dem Alltag? Zum Beispiel wenn es um heikle Gespräche geht oder herausfordernde Probleme, die es zu lösten gilt? Je öfter man sich in diese Situationen begibt, umso leichter wird es, damit umzugehen!