Die Reise nach Lima – der „Anti Blog“
Als wir uns entschieden haben, unsere 5-wöchige Reise nach Peru mit den Bergen Alpamayo und Huascaran und einem Sightseeing-Programm zu bloggen, wusste ich eigentlich nicht genau, was ein Blog ist. Im Jahre 2014 haben wir unsere Reise auf einer Homepage dokumentiert, welche zwischenzeitlich vom Netz genommen worden ist. Wir waren daher auf der Suche nach etwas Neuem, da uns doch einige Leute aus der Ferne begleiten wollten. Daher kam uns die Idee mit einer eigenen Homepage und vernetzten Publikationen über Instagram, Facebook und wer weiß was...
Dazu muss ich sagen, dass ich diese modernen Medien schon kenne, da meine Kinder diese intensiv nutzen. Aber für mich war das nie wirklich ein Thema und so habe ich mich damit auch nicht auseinandergesetzt.
Ich habe mich dann damit ein wenig beschäftigt und eigentlich sollte dieser Blog schön langsam zum Ende kommen - kurz, prägnant, coole Bilder und ein wenig reißerisch geschrieben soll er sein und fertig. Denn wenn jetzt weitergeschrieben wird, steigen schon die meisten Followers aus....
Ich schreibe trotzdem weiter, nicht weil mir fad ist, sondern weil ich meine Gedanken quasi ins Netz - früher hätte man gesagt zu Papier - bringen will. Einige Hardcore Fans und zu mindestens die Familie wird ja weiterlesen, zumindest Einige...
Hier ein paar Fakten zur Reise und ein paar Gedanken dazu:
Um 5 Uhr holte uns meine Tochter von zu Hause ab. Pünktlich wie eine Uhr stand Stephanie vor der Tür um uns zum Flughafen zu bringen. Uns - das sind Sepp (mein Schwager, der auf dieser Tour einen seiner Lebensträume, einmal die "hohen Berge zu besteigen", erfüllen möchte), Claudia und ich. Die Fahrt zum Flughafen verlief ohne Verzögerungen und so waren wir nach einer innigen Verabschiedung pünktlich beim Check in. Früher ist man zum Schalter gegangen, eine mehr oder wenig freundliche Mitarbeiterin hat das Gepäck entgegengenommen und das Ticket ausgehändigt. Heute checkt man von zu Hause aus ein, kommt mit dem ausgedruckten Ticket (oder gleich am Handy) zum Flughafen und checkt das Gepäck selbst ein. Ticket an einem Schalter scannen, Codestreifen ausdrucken und aufs Gepäck kleben, aufs Förderband und Codestreifen wieder scannen, dann fährt das Gepäcksstück ab (bei uns nicht gleich, denn das Hauptförderband hatte eine Pause eingelegt...). Es wird immer mehr automatisiert und als "Mittelaltriger" kommt man ja noch "so halbwegs" mit. Aber wenn sich diese Automatisierung noch weiterentwickelt - vielleicht muss dann einer der Passagiere das Flugzeug selbst fliegen - aber wahrscheinlich fliegt es dann schon von alleine...
Der Flug von Wien nach Paris war "just in time" würde man heutzutage sagen und nach der Landung mussten wir von Terminal 2D zu 2E. Müsste ja direkt neben einander liegen, zumindest im Alphabet, war aber nicht so. Nach einer Passkontrolle, welche ohne größere Verzögerungen über die Bühne ging, stiegen wir in den Bus ein. Tja, und die Fahrt dauerte eigentlich nur um die 20 Minuten aber es gab gefühlte 1000 Stopptafeln am Weg. Beim Einstieg zum Gate sahen wir unseren Flug auf der Anzeigetafel, 35 Minuten bis zum Abflug. Ich war ein wenig nervös, denn 2014 am Weg nach Peru mussten wir abermals durch den Sicherheitscheck und der dauerte ewig. Dies war in mir verhaftet und ich dachte schon"den Flieger erwischen wir nie!" Aber diesmal waren wir direkt beim Einstiegsgate, die Schlange ewig und so konnten wir uns sogar noch ein wenig Whiskey vorbeugend gegen "Montezumas Rache" kaufen.
Der Mensch hängt offensichtlich sehr am Erlebten und man macht sich über negativ Erlebtes Sorgen - eigentlich zu Viele - sollte man vielleicht einmal ein wenig überdenken...
Eine Boeing 777 300er, wenn ich es beim Einsteigen neben der Türe richtig gelesen habe. Unser Platz war in der 55sten Reihe, hinter uns gab es noch 3 Reihen. Also knapp 500 Passagiere mit Gepäck im Flugzeug - dass so ein Vogel fliegen kann ist für mich immer noch "unbegreifbar". Ich weiß schon, aufgrund der Aerodynamik, der Form der Flügel, Geschwindigkeit etc. etc. - aber trotzdem schwer verständlich.
Der Flug war dann ganz in Ordnung, die Versorgung bei der Air France in noch recht passabel. Zwei Mahlzeiten und ein wenig Rotwein ergaben dann doch recht kurzweilige zwölf Stunden. Direkt beim Notausgang haben wir uns zwischenzeitlich wie neben einer Bar eingerichtet und wir plauderten über die bevorstehenden Bergtouren und für Nachschub in unmittelbarer Nähe war auch bestens gesorgt.
In Lima war unser Gepäck eines der ersten am Förderband und unsere extra für die Reise neu gekauften drei Osprey Duffelbags hatten den Flug und die unterirdische Reise über die diversen Förderbänder am Flughafen in Paris auch unbeschadet überstanden. Ein Duffelbag ist ein moderner Seesack, lässt sich klein zusammen legen mit wenig Eigengewicht, ist reißfest und wasserabweisend mit viele Schlaufen. Diese dienen zum Tragen und auch zum Befestigen z. B. auf den Tragetieren im Verlauf der Expedition. Der Nachteil ist kein fester Boden, sodass Pickel, Steigeisen etc. schön in der Mitte verstaut werden müssen - und leider hat er auch keine Transporträder. Daher musste logischerweise gleich ein Gepäckswagen her!
Wir wurden abgeholt nur das Auffinden unseres Fahrers gestaltete sich ein wenig schwierig. Er hatte sich weiter hinten aufgestellt, wurde nach einiger Suche aber dann doch identifiziert. Lima, eine neun Millionenstadt, hat grundsätzlich viel Verkehr, aber in der Rushhour am Abend fuhren wir eine gute Stunde ins Hotel im Zentrum. Das Hotel Kamana ist einfache Mittelklasse, war bei unserem Komplettangebot für die drei Bergwochen mit dabei und hat den Vorteil sehr zentrumsnah zu liegen. Nach zwanzig Stunden Anreise war noch eine kurze Stadttour zum Hauptplatz und Abendessen angesagt, dann wurde der Tag einmal beendet...
Hoffe, ihr hatte ein wenig Spass beim Lesen ;-)