Colca Canyon
Um 3:20 wurden wir vom Guide Paul und dem Fahrer Edwin abgeholt. Wir hatten diesmal einen Kleinbus für uns alleine. Tags zuvor bekamen wir noch die Information, dass es extrem kalt in der Colca-Region ist und wir uns dick anziehen und eine Decke mitnehmen sollten...
... es war nicht untertrieben!
Im Bus selbst war es extrem kalt. Die Autos hier haben scheinbar keine ausreichenden Heizungen und extreme Kälten von -10 Grad können nicht ausgeglichen werden. Im Bus gab es einige dünne Decken - und wir waren sehr froh über unsere Kuscheldecke, die wir vom Hotel mitgenommen hatten!
Die Fahrt ins Colca Valley dauert ca 3,5 Stunden. Wir richteten uns mit unseren Decken im Bus ein und schliefen mal eine Runde. Ich wachte auf, als Edwin sich mit jemandem über die Bedingungen auf dem Pass unterhielt. Ich sah aus dem Fenster und blickte auf eine schneebedeckte Strasse! Mit durchdrehenden Reifen fuhren wir an und langsam ging es die Bergstraße auf den 4910 hm hohen Pass hinauf - vorbei an hängengebliebenen LKWs. Edwin lenkte den Kleinbus auf der Schneefahrbahn sehr gut und wir waren froh, in diesem Kleinbus und nicht in einem der großen Touristenbusse zu sitzen.
Am Pass angekommen hatten wir im Sonnenaufgang bei 10 cm Neuschnee einen traumhaften Ausblick auf die umgebenden Vulkane.
Den Pass hinunter erreichten wir Chivay und damit das Colca Valley. In einem kleinen Ort nach Chivay kehrten wir zu einem Frühstück ein und Paul begann uns vom Colca Valley und vom Colca Canyon zu erzählen. Am Weg zum Cruz del Condor, dem Aussichtspunkt für die Condore, blieben wir noch bei ein paar interessanten Plätzen stehen und erhielten interessante Informationen über das Land uns seine Einwohner.
Kurz vor 9 Uhr erreichten wir "Cruz del Condor". Bereits auf der Strasse sahen wir die Kondore ihre Kreise im Aufwind aus dem Canyon hinaufziehen. Wir blieben fast 1 Stunde am Aussichtspunkt und bewunderten diese impossanten Vögel! Ausgewachsene Kondore mit ihrem schwarz-weißen Gefieder und junge mit braunen Federn zogen einzeln und in Gruppen durch die Luft. Zwei ließen sich sogar etwas unterhalb des Aussichtspunktes nieder, was uns ein paar ganz tolle Fotos bescherte.
Am Weg zurück durften wir nochmals Kondore beobachten, die sich auf einem Felsen knapp oberhalb der Straße niedergelassen hatten - eindrucksvoll!
Die nächste Station auf der Tour waren die heißen Quellen in der Nähe von Chivay. Wir mussten natürlich noch die beiden "Zip-Lines" ausprobieren, die über das Tal gespannt waren. Mit Blick auf die natürlichen Thermalbecken flogen wir mit mehr als 50 km/h über das Tal und durften uns danach in den sehr einladenden, extrem warmen Thermalbecken entspannen.
Am Weg retour nach Arequipa fing es dann wieder zu regnen bzw. zu schneien an und wir waren froh im Auto zu sitzen. Wir stiegen noch ein paar Mal aus, um Alpaca-Herden und Vincuñas (wilde Lamas) zu fotografieren und Paul erzählte uns einiges über diese Tiere und deren Nutzung. Als wir am späten Nachmittag ins Hotel zurückkamen waren wir zu müde um nochmal in die Stadt zu gehen. Wir genossen den Abend beim Sichten der Fotos und fielen müde ins Bett.